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Energetische Erneuerungen – Neuer Ansatz in Baden erprobt

Die klimapolitischen Ziele der Stadt und des Bundes können nur erreicht werden, wenn erheblich mehr in Sanierungen von Gebäuden investiert wird. Um die Entwicklung von Erneuerungsprojekten bei Gebäuden auf dem Stadtgebiet voranzubringen, wurde von 2021 bis 2023 ein Forschungsprojekt durchgeführt. Ziel war es, Eigentümerschaften von Wohngebäuden mit Sanierungspotenzial mit Fachleuten zusammenzubringen, um so Sanierungsprojekte anzustossen. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Das vom Bundesamt für Energie geförderte Forschungsprojekt wurde in fünf Schweizer Gemein-den durchgeführt. Die Stadt Baden gehörte neben Winterthur, Glarus sowie Bernex und Confignon aus dem Kanton Genf zu den Fallbeispielen. Hauptziele des Projektes waren die Ansprache ausgewählter, vorwiegend privater Eigentümerschaften von Wohnobjekten mit hohem Sanierungspotenzial und das Anstossen von Sanierungsprojekten. Dies unter Einbezug von Fachleuten für energetische Sanierungen. Die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse wurden in einem Leitfaden für andere Gemeinden in der Schweiz aufbereitet.

Vermittlungsanlass soll zu höherer Sanierungsrate führen
Der entwickelte SAN-CH-Prozess ist ein generisches Vorgehen zur Erhöhung der Sanierungsrate in Schweizer Gemeinden in fünf Schritten. Als erster Schritt erfolgt die Datenanalyse zur Ermittlung von Gebäuden mit hohem Sanierungspotenzial. Im zweiten und dritten Schritt werden Fachpersonen für energetische Sanierungen und Eigentümerschaften mit sanierungsbedürftigen Gebäuden identifiziert und motiviert am Projekt teilzunehmen. Der vierte Schritt ist der eigentliche Vermittlungsanlass. Er bietet eine Plattform, auf der sich Fachpersonen und Eigentümerschaften in einem Speed-Dating-Format und auf einem Marktplatz kennenlernen und austauschen können. Im letzten Schritt erfolgt die Kontaktaufnahme sowie die Erarbeitung von Sanierungskonzepten. Nach dem Vermittlungsanlass erarbeiten die Fachpersonen und Eigentümerschaften Sanierungskonzepte, oft unter gezielter Begleitung.

Erkenntnisse für künftige Projekte wirksam einsetzen
Die Erkenntnisse aus der Testphase wurden nun ausgewertet. Dabei zeigte sich die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Beratung für Eigentümerschaften, die neben dem energetischen IST-Zustand auch Sanierungsvarianten, Markt- und Ausbaupotenzial, rechtliche Aspekte und Finanzierungsmöglichkeiten berücksichtigt. Zudem fehlen Massnahmen für eine einfache Suche nach passenden Fachleuten und zur Senkung deren Akquisitionsaufwands. Wichtig sind Motivations-, Partizipations- und Kommunikationsmassnahmen und die Präsenz und Verfügbarkeit der lokalen Verwaltung.

In Baden wurden 1159 Eigentümerinnen und Eigentümer von 846 sanierungsbedürftigen Gebäuden zum Vermittlungsanlass mit Fachleuten, bestehend aus Energieberatenden, General- und Totalunternehmen sowie Architekturbüros, eingeladen. Knapp zehn Prozent haben Ihr Interesse bekundet und an einem Vernetzungsanlass teilgenommen. Daraus resultierten einige Sanierungskonzepte. Christian Schmid, Projektleiter von Intep bilanziert: «Viele positive Rückmeldungen zum interaktiven Format und Interesse über das Projekt hinaus zeigten uns, dass etwas in Gang gesetzt wurde».
Bedeutung für die Praxis in der ganzen Schweiz Die Implementierung des erprobten Prozesses kann dazu beitragen, die Energiewende im Gebäudesektor voranzutreiben und die Sanierungsrate zu erhöhen. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Fachleuten, Eigentümern und Gemeinden ist erforderlich, damit mehr Gebäude saniert werden. Die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse wurden in einem Leitfaden für Städte und Gemeinden aufbereitet und werden nun in der Praxis eingesetzt.

Link Projektwebseite
Leitfaden für Städte und Gemeinden
Download Schlussbericht

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