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Medienmitteilungen

Kunstraum: Kein schöner Land (Teil II)

Ausstellung im Kunstraum: Kunstschaffende reflektieren die Aktualität und stellen Lebensentwürfe und Ideale zur Disposition.

Menschenrechtsverletzungen und Krieg in der Welt, Flüchtlingsströme vor unserer Haustür. Sind Glücksgefühle im eigenen Land, im eigenen kleinen Garten überhaupt noch eine Option?

Im Zentrum der Ausstellung steht die Schweiz. Allerdings nicht das Land der bäuerlichen Stereotypen und touristischen Klischees, sondern die real existierende Schweiz. Und die ist – das muss bei allen Abstrichen, bei allen Fragen und auch bei allen Ängsten gesagt sein – ein schönes Land, in dem freiheitliche Werte – wie im übrigen Europa auch – über eine lange Tradition verfügen und die Menschen einen hohen Lebensstandard geniessen.

Nur ist das nichts Statisches. Vielmehr ist die Schweiz Teil einer sich wandelnden Welt, die ihre Glaubenssätze immer wieder hinterfragen und neu definieren muss. Die weltpolitischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Realitäten treiben viele Künstlerinnen und Künstler um. Sie nehmen die nahe und die ferne, die konkrete und die mediale Welt in ihren Blick, beobachten und zeigen auf. Dabei konfrontieren sie mit vielen grundlegenden Fragestellungen. Wie gehen wir damit um, dass wir in einem Land wie dem unsrigen leben dürfen? Und welche Werte sind für uns zentral? Wie tolerant sind wir? Und wo hört unser Verständnis, unsere Langmut auf? Kann man Freiheit teilen? Wie wollen wir unsere Welt gestalten?

Entsprechend der aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzung kreist die Ausstellung um den Siedlungsbrei im Mittelland (fotografiert von Oliver Lang), um Flüchtlinge (Mira Hartmann) und um Konsum (Pat Noser). Sie fühlt den gesellschaftlichen Werten und Restriktionen auf den Zahn (Ursula Rutishauser und Istvan Balogh) und gibt jugendlichen Migranten eine Stimme (Lena Maria Thüring). Diese reden Türkisch, Albanisch und dann doch wieder Schweizerdeutsch und damit derselbe Sprache wie die fast 90 Jahre alte Frau, die seit 1950 einen Garten in der Nähe von Frick bebaut (Gabi Vogt). Dieser steht inmitten einer Talsperre aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Nein, die Fremden, die hätte sie nicht so gern, die wolle sie eigentlich nicht, erklärt sie. Dennoch lässt die Künstlerin die Frau mit den Worten schliessen, dass sie nicht gläubig, aber dennoch dankbar sei, hier zu leben. Sie wisse, dass dies nicht selbstverständlich sei.

Das Bild, das die Ausstellung von unserem "schönen Land" im Herzen Europas zeichnet, ist von vielen Zwischentönen geprägt. Wenn diese Fragen und Diskussionen auslösen, dann ist das Ziel dieser Ausstellung erreicht.

Mit: Oliver Lang (*1966), Pat Noser (*1966), Istvan Balogh (*1963), Mira Hartmann (*1975), Ursula Rutishauser (*1955), Lena Maria Thüring (*1981), Gabi Vogt (*1976)

Ab 7. September in Kooperation mit Fantoche, Festival für Animationsfilm, Baden, mit zusätzlich  einer Installation von Lika Nüssli (*1973) (Presenting Partner FUMETTO Comix-Festival Luzern), einem Kurzfilm von Fabio Friedli und einer Performance von Ursula Palla («Ehrliche Torten» am 11.9.).

Kuratiert von Claudia Spinelli

Teil 2 (ab 17. August) als Kooperation mit Fantoche, internationales Festival für Animationsfilm, Baden, und Fumetto, Comix-Festival, Luzern (7.-11. September, Öffnungszeiten jeweils 12-22 Uhr)

Termine

Künstlergespräch
Donnerstag 25. August 19 Uhr
Die Künstlerin Ursula Rutishauser und der Filmemacher Michael Spindler im Gespräch mit Claudia Spinelli

Ein Abend mit Susanna Schwager
Donnerstag 1. September 19 Uhr
Die Autorin Susanna Schwager («Das volle Leben») liest aus ihren Büchern, die Künstlerin Gabi Vogt und Claudia Spinelli unterhalten sich mir ihr über die Menschen in unserem Land. Infos: www.susannaschwager.ch

Performance Lika Nüssli
Mittwoch 7. September 20 Uhr
Die Künstlerin Lika Nüssli und Enrico Lenzin performen mit Alphorn, Harfe, Percussion und Livezeichnen

Fumetto-Empfang mit Apéro ab 19.30 Uhr

Ehrliche Torten – Zvieri Happening mit Ursula Palla
Sonntag 11. September 16 Uhr
Warum bekommen manche ein grosses Stück vom Kuchen ab und andere gar nichts? Wieviel kostet ein Steuerflüchtling, wieviel eine aus Syrien geflohene Familie? Die Künstlerin Ursula Palla hat Kuchen mit Statistiken dekoriert und lädt zu einem Zvieri mit Gesprächsstoff.

Kunst über Mittag
Donnerstag 22. September 12.30 Uhr
Kurzführung und Mittagsteller (CHF 12.00)
Anmeldung bis am Vortag 18 Uhr (kunstraum@baden.ag.ch oder 056 200 84 48)

Künstlergespräch
Donnerstag 29. September 19 Uhr
Die Kunstschaffenden Lena Maria Thüring, Istvan Blogh, Mira Hartmann, Oliver Lang und Pat Noser im Gespräch mit Claudia Spinelli

 

 

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